Behandlung bei Mundgeruch (Halitosis)

Mundgeruch ist ein sehr häufiges Problem. Untersuchungen haben ergeben, dass ca. 25-50% der Bevölkerung darunter leiden. Viele Patienten fühlen sich dadurch im Umgang mit anderen Menschen gehemmt. Mundgeruch bezeichnet man medizinisch als Halitosis. Dieser Begriff stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Hauch, Dunst.

Ursachen für Mundgeruch

Viele Patienten und Ärzte glauben, dass Mundgeruch meist im Magen entsteht. Daher kommt es oft zu unnötigen Untersuchungen, wie z.B. Magenspiegelungen, bevor ein Zahnarzt aufgesucht wird. Inzwischen ist wissenschaftlich erwiesen, dass in 85-90% der Fälle die Ursache für Mundgeruch im Mund selbst zu finden ist! Für die Halitosis sind vor allem flüchtige Schwefelverbindungen verantwortlich.

Die Behandlung der Halitosis

Bei der weitaus überwiegenden Zahl der Mundgeruch-Patienten kann durch eine Behandlung im Mund die Halitosis effektiv behandelt werden. Die Behandlung richtet sich nach dem Befund, der bei der Mundgeruch-Sprechstunde erhoben wurde.

Zungenreinigung

Häufige Quelle des Mundgeruchs ist die bakterielle Besiedlung der Zunge. Abhilfe schafft hier die tägliche intensive mechanische Reinigung der Zunge mit einem geeigneten Zungenreiniger, auf den gegebenenfalls ein desinfizierender Gelee aufgetragen werden kann. Es gibt verschiedene Formen von Zungenschabern oder -bürsten, die nicht alle gleichermaßen effektiv sind. Wir beraten Sie gerne und unterweisen Sie in der richtigen Technik.

Behandlung der Gingivitis bzw. Parodontitis

Häufig ist auch eine bakterielle Zahnfleischentzündung (=Gingivitis) oder eine Entzündung des Zahnhalteapparates (=Parodontitis) der Grund für eine Halitoisis. Hierbei müssen Sie Ihre Mundhygiene nach professioneller Anweisung ändern und optimieren. Eine zusätzliche Zahnreinigung vom Profi und auch eine Parodontalbehandlung (= Zahnfleischbehandlung bei Zahnlockerung) können nicht nur den Mundgeruch stoppen, sondern auch weitergehende Schäden am Zahnfleisch und Zahnhalteapperat (=Parodontium) verhindern. Diese Behandlungen gehören zu unseren Behandlungsschwerpunkten. In unseren Rubriken: „Professionelle Zahnreinigung (Prophylaxe) und individuelle Hilfe bei der Zahnpflege“ und „Zahnfleischbehandlung bei Zahnlockerungen (Parodontologie)“ erhalten sie ausführliche Informationen darüber.

Behandlung von Zahn- oder Prothesendefekten

Auch unbehandelte Zahnkaries oder defekte Füllungen, sowie schlecht passende Zahnkronen, -brücken oder -prothesen können bisweilen zu Mundgeruch führen. In diesem Fall ist eine Sanierung durch eine konservierende Behandlung mit neuen Zahnfüllungen oder -inlays oder ein Austausch des defekten Zahnersatzes dringend angebracht.

Behandlung der Mundtrockenheit

Auch Mundtrockenheit (=Xerostomie) ist ein Grund für die Entstehung von Halitose. Zahlreiche Medikamente können die Speichelproduktion herabsetzen. In diesem Fall muss mit Ihrem behandelnden Arzt geklärt werden, ob eine niedrigere Dosierung oder eine Medikamentenumstellung Abhilfe schafft. Bei leichteren Formen der Xerostomie kann die Tätigkeit der Speicheldrüsen auch z.B. durch saure Lutschbonbons stimuliert werden. In schweren Fällen können Speichelersatzpräparate helfen.

Mundspülungen

Bestimmte Mundspülungen haben nachweislich einen positiven Einfluss auf Mundgeruch. Bei zu häufiger und aggressiver Anwendung kann sich dieser Effekt allerdings umkehren. Bestimmte Mundbakterien werden nun resistent und lassen sich durch die Mundspülung nicht mehr entfernen. Wir empfehlen dann das sofortige Unterbrechen dieser Dauerbenutzung. Derartige Mundwässer dienen allenfalls der Unterstützung der ursächlichen Probleme in Ihrem Mund.

Überweisung zum Facharzt

Wenn im Mund keine Ursache des Mundgeruchs festgestellt werden kann, sollte eine gründliche Untersuchung beim Hals-Nasen-Ohrenarzt erfolgen. Dieser wird insbesondere die Tonsillen (Mandeln) und die Nase, sowie Nasennebenhöhlen inspizieren. Verläuft auch diese Abklärung ergebnislos, kann letztendlich der Gastroenterologe klären, ob die Halitosis eventuell durch ein Problem im Verdauungstrakt verursacht wird.
Haben Sie noch Fragen? Wir beraten wir Sie gerne und helfen Ihnen weiter, sprechen Sie uns an.

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